Sempervivum calcareum in der Schlucht Gorges de Daluis
Dichtstehende, blaugrüne Blätter mit braunen, kecken Spitzen: so präsentiert sich eine der beliebtesten Semperviven in unseren Steingärten und Trögen.
Die eher kleinen Blüten wird der Gärtner seltener zu Gesicht bekommen, denn die Pflanze gilt als blühfaul, was ihren Gartenwert aber durchaus erhöht. Denn wenn eine Rosette einen Blütenstiel mit meist weißlich-blassrosa oder weiß-grünlich Blüten getrieben hat, stirbt sie ab und hinterlässt in dem vorher geschlossenen Polster einen hässlichen Fleck.
Von dem oder der Rotspitz-Hauswurz soll hier die Rede sein, die in den Seealpen, auch außerhalb des Nationalparks Mercantour, zuhause ist.
Wir hatten uns vorgenommen die Pflanze am Naturstandort zu erleben und fuhren in die Schlucht Gorges de Daluis . Die Wahrscheinlichkeit des Auffindens der Art steigt in dem Maße, in dem man sich der Ortschaft Guillaumes nähert.
Schließlich fanden wir sie. Auf Flächen, auf denen höchstens noch Sempervivum arachnoideum ssp. tomentosum überleben kann, bildet sie gute Bestände.
Die Pflanze als Überlebenskünstler zu bezeichnen, kommt der Realität recht nahe. In dem roten, kompakten, bisweilen auch schiefrig-sandigen Substrat, wächst die Art zu einer Rosettengröße von bis zu zehn Zentimetern heran.
Die Farbe der Blattspitzen nimmt die Färbung des Gesteins auf und dank der Komplementarität (rot-grün) ist sie eine durchaus beeindruckende Erscheinung und aller Mühe wert.