Pfingstrosenblüte auf der Corna Piana
Erinnern Sie sich noch an alte Bauerngärten?
Obwohl keine wissenschaftlich definierte und historisch gewachsene Gartenform mit eigenständigem Typus, wissen wir alle, was darunter zu verstehen ist. Ein Garten eben, der gelegentlich in ländlichen Gebieten zu finden ist und in dem neben einem Nutz- meist auch ein Ziergarten angelegt ist. In den mit einer niedrigen Buchsbaumhecke eingesäumten Beeten blühten Kaiserkronen, Akeleien, Stockrosen, Sonnenblumen, Dahlien, Rittersporn und im Mai/Juni ganz selbstverständlich und oft an prominenter Stelle: die Pfingstrose, die den Blick des Betrachters magisch anzog.
Karl Foerster, Staudenzüchter, Garten-Schriftsteller und Garten-Philosoph berichtet von Bauern- Pfingstrosen, die 40, 60 oder gar 90 Jahre am selben Gartenplatz standen.
In die Bauerngärten kam die Pflanze vermutlich über den Umweg der Klostergärten. Dort wurde sie kultiviert, weil die Wurzel in der Volkmedizin gegen Fallsucht (Epilepsie) verwendet wurde. Wirksam wurde sie aber nur, wenn man sich an die folgende Vorgabe hielt: Trage die Wurzel einer Pfingstrose bei dir. Die Wurzel muss aber bei abnehmendem Mond, an einem Sonntag im Juli und zwar zur Mittagsstunde gegraben werden.
Wenn Sie den Anblick dieser geheimnisvollen und gleichermaßen spektakulären Pflanze in der Natur genießen wollen, dann ist eine kurze und doch erlebnisreiche Wanderung über die Corna Piana genau das Richtige, denn die Eleganz einer gut entwickelten Pfingstrose (Paeonia officinalis) mit handtellergroßen, tiefroten Schalenblüten ist wirklich kaum zu überbieten.