Plöckenpass-Cellon

Der Frischenkofel, auch bekannt als Cellon (italienisch: Creta della Collinetta), erhebt sich majestätisch mit 2241 Metern in den beeindruckenden Karnischen Alpen. Mein Ziel ist die Cellon-Schulter, und der Ausgangspunkt meiner Tour liegt am Parkplatz am Grenzübergang Plöckenpass. Nachdem ich auf der Jauken meine erste Sempervivum tectorum (acuminatum) entdeckt hatte, wollte ich nun in Begleitung meines Labradors „Jack“ mein Glück auf der Cellon-Schulter versuchen. Zu diesem Zeitpunkt ahnte ich noch nicht, dass ein unvergesslicher Tag vor mir lag.

Ein Blick vom Freilichtmuseum Kleinen Pal (1867 m) auf den Cellon.

Ein Blick vom Freilichtmuseum Kleinen Pal (1867 m) auf den Cellon.

Vor drei Jahren hatte ich das große Glück, auf dem Weg zum Wolayersee sowohl Saxifraga hostii als auch Sempervivum montanum gemeinsam fotografieren zu können. Als ich dann auf dem Weg zur Cellon-Schulter unterwegs war, traute ich meinen Augen kaum: Zuerst entdeckte ich die verblühten Blütenstängel von Sempervivum tectorum (acuminatum). Doch bei näherer Betrachtung der Szenerie wurde meine Freude noch größer, als ich auch Saxifraga hostii erblickte. Diese unerwartete Entdeckung ließ mein Herz höher schlagen-es war einfach perfekt.

Es ist erstaunlich, wie ein solches Erlebnis uns mit positiver Energie erfüllen kann. Dieses Glücksgefühl kann uns helfen, Herausforderungen mit Leichtigkeit zu begegnen und uns motivieren.

Froh gelaunt marschierten wir weiter bergauf, als ich plötzlich wie elektrisiert inne hielt. Gedanken schossen mir durch den Kopf, und vor meinem inneren Auge erschien das Bild von Sempervivum globiferum ssp. allionii im Val Casterino (Seealpen). Doch dann erkannte ich, dass ich auf dunklem Gestein eine leuchtend gelbe Sempervivum globiferum ssp. arenarium entdeckte, die der Allionis Fransenhauswurz zum Verwechseln ähnlich sieht.Meine Überraschung war umso größer, da ich in den letzten Jahren immer wieder in dieser Umgebung unterwegs war. Doch die kleine Zwerg-Franzenhauswurz sah ich hier zum ersten Mal.

Wo man eine Sempervivum findet, ist eine Saxifraga oft nicht weit. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, gesellte sich zur S. globiferum ssp. arenarium die bezaubernde Saxifraga paniculata 'Brevifolia'.

Diese harmonische Kombination aus Farben und Formen verleiht dem Felsen eine besondere Schönheit und lässt das Herz eines jeden Pflanzenliebhabers höher schlagen. Es ist immer wieder faszinierend, wie die Natur solche wunderbaren Partnerschaften schafft!



Saxifraga x churchillii (Saxifraga hostii x Saxifraga paniculata 'Brevifolia') ist eine äußerst seltene Hybride, die ich bisher nur am Wolayersee entdecken konnte, wo auch Saxifraga paniculata 'Brevifolia' gedeiht. Es war ein besonderes Erlebnis, diese schöne Hybride am Cellon zu entdecken.



Mit großer Freude wurde ich von dem Anblick der großrosettigen Saxifraga x engleri (Saxifraga hostii x Saxifraga crustata) verzaubert, die harmonisch neben dem Sempervivum tectorum (acuminatum) wächst.



Sempervivum tectorum ist eine vielseitige Pflanze, die sich deutlich in Farbe, Größe und Blattform unterscheidet. Am Standort findet man die Dach-Hauswurz sowohl mit schmalen, spitz zulaufenden Blättern als auch mit breiten, kurz zugespitzten Varianten.